Steffi Nerius

Steffi Nerius, geboren am 1. Juli 1972, ist eine deutsche Speerwerferin und Trainerin in der Para-Leichtathletik. Schon als Athletin errang sie höchste Erfolge: Sie wurde Europameisterin (2006), gewann Olympia-Silber (2004) und zum Karriereende die WM in Berlin (2009). In der Folge wurde sie 2009 sogar zur Sportlerin des Jahres gewählt.

Schon während ihrer Karriere begann sie als Trainerin in der Para-Leichtathletik und erzielte mit ihren Athlet:innen ebenfalls große Erfolge. Bekannte Namen sind Mathias Mester, Andrea Hegen und vor allem der Weitspringer Markus Rehm. Die beiden gewannen zusammen fünfmal paralympisches Gold und acht Weltmeistertitel. Heute arbeitet Steffi Nerius als Leiterin des Sportinternats in Leverkusen und ist an der Trainerakademie regelmäßig als Referentin zu Gast.

Steffi Nerius ist eine Ausnahmeerscheinung im deutschen Sport – als Athletin, als Trainerin und als Mensch. Ihre Karriere steht für Beständigkeit, Leidenschaft und die Fähigkeit, Grenzen zu verschieben.

Im Leistungssport begann ihr Weg früh. 1990 gewann sie das Europa-Cup-Finale, 1991 wurde sie Dritte bei den Junioreneuropameisterschaften. Bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney erreichte sie Platz vier, 2004 folgte in Athen die Silbermedaille. Zwei Jahre später, 2006, krönte sie sich zur Europameisterin. Ihren größten Triumph feierte sie 2009 in Berlin: Bei den Weltmeisterschaften gewann sie im Speerwurf die Goldmedaille – der perfekte Abschluss einer außergewöhnlichen Karriere als Aktive.

Für ihre Erfolge wurde sie vielfach ausgezeichnet:

  • 2004 als Leichtathletin des Jahres,
  • 2008 mit dem Rudolf-Harbig-Gedächtnispreis und als Trainerin des Jahres in NRW („Felix“-Award),
  • 2009 als DOSB Champion des Jahres, Leichtathletin des Jahres und Sportlerin des Jahres in NRW.
  • 2011 erhielt sie den Leverkusener Löwen für ihre Verdienste um das Ansehen ihrer Heimatstadt.

Doch Steffi Nerius hat nicht nur sportliche Höchstleistungen erzielt – sie hat Maßstäbe gesetzt, die weit über den Wettkampf hinausreichen.

Seit 2009 ist sie Trainerin im Behindertensport – ein Engagement, das sie mit ihrer Tätigkeit als Leiterin des Leverkusener Teilinternats verbindet. In dieser Doppelrolle steht sie für Verantwortung, Empathie und Professionalität. Als Trainerin betreute sie unter anderem Markus Rehm, Franziska Liebhardt und Mathias Mester. Markus Rehm – vielfacher Welt- und Paralympicssieger – ist der wohl erfolgreichste Parasportler seiner Generation. Die gemeinsame Arbeit der beiden hat gezeigt, wie Vertrauen, Präzision und gemeinsame Werte sportliche Spitzenleistungen ermöglichen.

Im Oktober 2023 endete nach der WM in Neu-Delhi ihre langjährige Zusammenarbeit mit Markus Rehm – ein Kapitel, das von großem gegenseitigen Respekt und Erfolg geprägt war.

Parallel hat Steffi Nerius ihr Herzensprojekt verwirklicht: die Einrichtung eines Sportinternats in Leverkusen, das jungen Talenten optimale Rahmenbedingungen bietet. Auch in ihrer Rolle als Referentin an der Trainerakademie prägt sie stark das Umfeld, in dem junge Menschen lernen, wachsen und Verantwortung übernehmen. Ihre Vorbildfunktion geht damit weit über den Sport hinaus und prägt eine Kultur der Unterstützung, des Respekts und der Gemeinschaft.

Steffi Nerius steht für Exzellenz, Mut und Menschlichkeit. Sie zeigt, dass Leistung und Haltung untrennbar zusammengehören – und dass echter Erfolg erst dann entsteht, wenn man andere mitnimmt und stärkt.

Liebe Steffi – behalte dein unwiderstehliches Lächeln. Es steht für all das, was dich ausmacht: Stärke, Wärme und die Freude am Sport.

Herzlichen Glückwunsch zur Aufnahme in die Hall of Fame der Trainer:innen.

Von Ulla Koch