Warum fällt mir zu diesem Mann sofort der Name „Franz Beckenbauer“ ein? Nun, weil es nur zwei Mannschaftssportler in Deutschland gibt, die es geschafft haben, als Spieler UND Trainer Weltmeister zu werden. Zwei herausragende Personen, zwei Ikonen des Sports. Eben Franz Beckenbauer und… Heiner Brand.
Wenn man in Deutschland irgendeine Person mit der Sportart Handball verbindet, dann ist das der schnauzbärtige Mann aus Gummersbach. Wie kein Zweiter verkörpert er diese Sportart. Schon als Spieler hat er mich, damals ein dreizehnjähriger Heranwachsender, fasziniert als Kapitän der ersten deutschen Weltmeistermannschaft in der Halle. Nach seiner großen Karriere wechselte er in das Trainermetier. Und auch hier folgte ihm der Erfolg, zunächst im Verein, vor allem aber in seinen 14 Jahren als Bundestrainer. Europameister 2004, WM-Silber 2003, Olympia-Silber 2004 – das alleine spricht für sich. Den Höhepunkt aber stellte die Heim-WM im Jahre 2007 statt. Eine bebende Köln-Arena, dramatische Schlachten gegen Spanien und Frankreich und dann der WM-Sieg gegen Polen im Finale.
Was aber wohl am meisten über Heiner Brand sagt, sind die Szenen unmittelbar nach dem Triumph. Wenn eine Mannschaft geschlossen mit aufgeklebten Schnäuzern zur Siegerehrung geht und so auf allen Fotos auftaucht, dann drückt sich darin eine Liebe, Dankbarkeit und ein großer Respekt vor diesem Mann aus, der diese Mannschaft geformt und geführt hat. Und auch wir verbeugen uns vor Mr. Handball, dem großen Heiner Brand.
Lothar Linz